2007-04-23
Erste Jesuiten in Japan 16 Jhdt
'Waehrend der Herschaft des Mikado Go-Nara no In (...) segelte ein Schiff der Barbaren aus dem Süden an unsere Küsten.. Von diesem Schiff kam eine unbeschreibliche Kreatur, die ungefaehr einem menschlichem Wesen aehnelte, gleichzeitig aber auch wie ein langnasiger Kobold aussah oder wie der Riesendaemon Mikoshi Nyudo. Nach naeherer Befragung stellte sich heraus, dass es sich um ein Wesen handelte, des Bateten (Pater) genannt wurde. Die Laenge seiner Nase erregte zuerst Aufsehen.Sie gleicht einer Muschelschale (ohne aber die gleiche warzige Oberflaeche zu haben) , die durch Saugkraft am Gesicht festhaelt.Seine Augen waren innen gelb und gross wie eine Brille.Der Kopf war klein. An Haenden und Füssen hatte er lange Klauen. Er war über sieben Fuss gross und gaenzlich schwarz; nur die Nase war rot. Seine Zaehne waren laenger as die Zaehne eines Pferdes. Die Haare hatten mausgraue Farbe und oben war eine ausrasierte Stelle, in der Form einer umgedrehten Weinschale. Was er sagte, war nicht verstaendlich:Die Stimme war wie der Schrei einer Eule.'
Aus Kirishitan monogatari (1639) zit in: Elison 1991, 30.
in
Kirsch, Peter: Die Barbaren aus dem Süden
Europaeer im alten Japan 1543 bis 1854
Wien:Mandelbaum Verlag, 2004
S 42 aus dem Kapitel 'Das goldene Zeitalter der Portugiesen in Japan'
Das ist ein Zitat aus dem oben zitierten Buch.
Es steht weiter in dem Buch:
'Die ersten Jesuiten waren angekommen....(..)..
'Das Grüpplein hatte sich nicht mehr und nicht weniger vorgenommen, als das Land so weit wie möglich zu christianisieren oder -mit anderen Woertern- Japan völlig zu veraendern.'
Eigentlich wollten die Jesuiten nicht so weit fahren, sie hatten schon bescheidenere Ziele; Gegenreformation auf der einen Seite und die Bekehrung der Moslems auf der anderen
Seite. Aber durch Zufaelle waren sie nun mal in Japan.
Weitere interessante Auszüge aus dem Buch:
S 45 'Dass Anjiro Christ geworden war, störte niemanden, denn der Wechsel von einer buddhistischen Sekte in eine andere war hierzulande nichts Besonderes. Und diese Christen
waren ja wohl eine Art neue Sekte. Hier massen die Menschen der Bestaendigkeit in allen Dingen, so wie sie im abendlaendisch-westlichen Kulturkreis gepriesen wurde, weniger Wert bei. Hier wusste man, dass sich die Persönlichkeit im Laufe des Lebens wandelte. Hier erlebte jeder an sich selbst, dass er nicht immer derselbe blieb. Hier waren die Glaubigen beim Praktizieren des
'Kamino-michi', des 'Weges der Götter' (Shinto) und des Buddhismus gewöhnt, dass sich Religionen ergaenzten. Fn 12 Rochedieu 1985, 40.
S 52
'Es war noch das Weltbild des Claudius Ptolemeaus (ca. 85 – 160 n. Chr.), in dem die Erde als
Mittelpunkt der Welt galt, dass Xaver und seine Nachfolger in Japan erklaerten. Nikolaus Kopernikus (1473 – 1543), der Begründer des heliozentrischen Weltbildes, war damals schon
sieben Jahre tot. Seine Lehre hatte sich aber noch nicht verbreitet.'
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